Studie von Brückner Maschinenbau und envistra mit eindeutigen Ergebnissen
Was beeinflusst den CO2-Fußabdruck einer Kunststoff-Folie und wo liegt das größte Reduzierungspotenzial? Dieser Frage gingen Brückner Maschinenbau, Anbieter von Folien-Streckanlagen, und das Energieberatungsunternehmen envistra in einer Studie nach. Anhand der Daten einer laufenden Folienproduktionsanlage in Osteuropa wurden Energieverbrauch und Emissionen der Anlage, sowie die spezifischen Emissionen von Herstellung und Transport der Rohstoffe erfasst.
Ergebnis: Pro Quadratmeter biaxial verstreckter Polypropylen-Folie (BOPP) liegt der Anteil der energieverbrauchsbedingten CO2-Emissionen der Produktionsanlage bei rund 12%, die CO2-Emissionen bei der Herstellung der Rohstoffe aber bei knapp 72%. Die restlichen 16% entfallen auf Verpackung, Transporte und, die in diesem Beispiel angenommene, thermische Verwertung. Damit wurde klar aufgezeigt, dass der größere Hebel zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes beim eingesetzten Rohstoff liegt.
Durch den Einsatz von 30% Rezyklat konnte dann auch eine Verringerung der CO2-Gesamtemissionen um 20% erreicht werden, von 2,744 kg auf 2,193 kg pro Kilogramm produzierter Folie. Wenn man bedenkt, das moderne Brückner-Folienstreckanlagen rund 8.000 kg pro Stunde produzieren, sticht die Reduktion des CO2-Ausstosses bei der Verwendung von Rezyklat noch deutlicher ins Auge, nämlich mit 4,4 Tonnen weniger Emissionen pro Produktionsstunde.
Michael Baumeister, Geschäftsführer/CTO der Brückner Maschinenbau: „Für uns sind ein kontinuierlich sinkender fossiler Rohstoffeinsatz und ein immer geringerer Energieverbrauch bei der Folienproduktion traditionelle Ziele bei der Weiterentwicklung der Strecktechnologie. Dem verstärkten Einsatz von Rezyklaten widmen wir uns ebenfalls schon seit Jahren in Forschung und Entwicklung. Die Studie unter echten Produktionsbedingungen ist nun ein weiterer wichtiger Schritt.“
Steffen Kuhnigk, Prozessingenieur bei Brückner Maschinenbau, ist bereits in mehreren Kooperationen und Initiativen aktiv und hofft, mit den Ergebnissen der aktuellen Studie auch neue Partner zu überzeugen: „Rezyklat-Qualität, -Verfügbarkeit und neue Anwendungsgebiete für Rezyklat- haltige Folien müssen gemeinsam entwickelt werden. Dafür brauchen wir alle Mitglieder in der Wertschöpfungskette, von Recyclern bzw. Rohstoffherstellern bis hin zu Markenartiklern und Handel. Und auch Politik und Gesetzgebung müssen im Boot sein.“