R-Cycle ist der offene und weltweit anwendbare Standard zur Rückverfolgung von Kunststoffverpackungen entlang deren Lebenszyklus. Das Gesamtziel ist die Umsetzung einer praktischen Lösung, die die Recyclingfähigkeit durch eine lückenlose Dokumentation aller recycling-relevanten Verpackungseigenschaften auf der Basis etablierter Technologien sicherstellt. Im Recyclingprozess können so Verpackungen genau identifiziert werden, um das entstehende Recyklat zu vielfältigen und hochwertigen Kunststoffprodukten zu verarbeiten.
In Zusammenarbeit mit Verpackungsherstellern, Markenartiklern, Groß- und Einzelhändlern sollen globale Identifikationsnummern eingeführt und IoT-Gateways, die notwendige Server-Infrastruktur und standardisierte Formate für den sicheren Datenaustausch entwickelt werden. Partner in diesem Projekt sind: Arburg, Kautex Maschinenbau, Reifenhäuser, Brückner Maschinenbau, EREMA, Kampf Schneid- und Wickeltechnik, MULTIVAC, STEINERT, das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) und GS1 Germany.
Im März 2019 wurde von einer Gruppe von Unternehmen unter dem Akronym PRINTCYC (Printed PP films for mechanical recycling) eine Initiative für ein Wertschöpfungskettenprojekt gestartet, um Wege zur Schaffung von Kreislaufwirtschaftslösungen auf der Grundlage von postindustriellen Abfällen zu erforschen und zu testen. Mitglieder von PRINTCYC: Die Maschinenlieferanten Brückner Maschinenbau, Kiefel und PackSys Global, der Folienhersteller Profol, die Druckfarbenhersteller Huber Group und Siegwerk, die Verarbeiter Constantia Flexibles und Wipak sowie der Recyclingspezialist Erema.
Koordiniert wird die Initiative von akk innovation, einem unabhängigen Start-up-Unternehmen für nachhaltiges Innovationsmanagement in der Kunststoffverpackungsindustrie. Konkretes Ziel der ersten beiden Projektphasen war es, die Auswirkungen unterschiedlicher Farbrezepturen auf den mechanischen PP- und PE-Recyclingprozess zu verstehen. Darüber hinaus wurde die Wiederverwendbarkeit von PP- und PE-Recyclaten (rPP / rPE), die aus bedruckten postindustriellen Folienabfällen hergestellt werden, in Gießfolien-, Blasfolien-, Pressform- und Thermoformtechnologien sowie im biaxialen Reckverfahren bewertet. Jetzt setzt sich das Team mit neuen, potenziellen Partnern in der Wertschöpfungskette und anderen Recyclinginitiativen in Verbindung, um das nächste Arbeitspaket zu entwerfen, das zu einer Kreislaufwirtschaft von bedruckten PP- und PE-Folien beitragen soll.